Brief an Bundespräsident Dr. Gauck

Betreff: Frau Sabria Khalaf,  mit 107 Jahren auf der Flucht in die Freiheit

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Gauck, 

 

im Namen der Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen (GEA) möchte ich Ihnen von ganzem Herzen dafür danken, dass Sie sich zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Frau Annette Groth mit tiefer Leidenschaft für die Ezidin, Frau Sabria Khalaf aus Syrien, eingesetzt haben. Durch Ihre Wärme und Liebe wurde damit ihr und ihrem Sohn eine Einreise nach Deutschland im Sinne der Familienzusammenführung ermöglicht. Frau Khalaf hat als betagte Dame mit ihren 107 Jahren eine schreckliche Fluchtgeschichte hinter sich. Dank Ihres großen Engagements lebt Frau Khalaf jetzt in Sicherheit bei ihrer Familie in Deutschland, endlich in Freiheit und in Würde.

 

Genau so wie Frau Khalaf sind viele andere Eziden, insbesondere in Syrien, einer doppelten Verfolgung ausgesetzt, einmal aufgrund ihrer Religion und zum anderen aufgrund ihrer kurdischen Volkszugehörigkeit. Die Existenz der weltweit knapp eine Million Eziden ist ebenso stark bedroht wie die Existenz des Ezidentums selbst, dessen Geschichte mehr als 4000 Jahre zurückreicht. Hier in Deutschland leben rund 100.000 Eziden, die aus allen Teilen Kurdistans sowie aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. Sie durchlaufen einen vielschichtigen Transformationsprozess und stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen.

 

Wir empfinden tiefsten Respekt und große Dankbarkeit Ihnen gegenüber, Herr Bundespräsident. Ihr tägliches Engagement für Menschenrechte, Freiheit, Frieden und Demokratie erreicht die Herzen vieler Menschen in Deutschland und in aller Welt. Danke!

 

Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen, sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Gauck, Gottes Segen.

 

Mit freundlichen Grüßen

PD Dr. Sefik Tagay

Vorsitzender der GEA